19.12.2021
Ernst Ferstl: Die Kunst eines erfüllten Lebens ist die Kunst des lassens. Zulassen, Weglassen, Loslassen.
Diejenigen unter euch, die mich jetzt ein bisschen besser kennen, wissen, dass ich seit ein paar Jahren einfach meinen Weg gehe und damit sehr glücklich bin. Gerade wurde mir dieser Spruch zum erfüllten Leben zugeschickt und ich möchte euch gern etwas darüber erzählen:
Zulassen bedeutet die Zügle auch mal aus der Hand zu geben, einfach zuzulassen, dass jemand anderes mal den Weg vorgibt. Zulassen bedeutet auch Nähe und Berührung zuzulassen. Gerade jetzt, wo wir aus Angst vor einer Krankheit unsere Freunde & Familie nicht mehr in den Arm nehmen, lassen wir keine Nähe mehr zu. Habt ihr in der letzten Zeit einfach mal etwas zugelassen? Ich hatte eine wunderschöne Massagezeit mit einem Neukunden und er hat mich im Anschluss gefragt, ob er mich mal in den Arm nehmen darf! Erst habe ich ein bisschen verwundert geschaut, da wir doch alle versuchen unsere Berührungen auf ein Minimum zu reduzieren aber dann habe ich diese Umarmung einfach zugelassen und sie hat sooooo unglaublich gut getan.
Weglassen der neuste Trend geht seit einiger Zeit Richtung Minimalismus… Weglassen, was man eh nicht benötigt! Ihr kennt das jeder hat diese Schublade mit 98 Paar Socken, obwohl die Woche nur 7 Tage hat. Ich erwische mich immer wieder bei Schnäppchenkäufen oder dem Typischen IKEA Phänomen, dass ich garnicht unter 100€ auf der Rechnung den Laden verlasse, obwohl ich nur Teelichter kaufen will. Weglassen bedeutet aber auch sich Gedanken über Qualität zu machen. Meine letzte Kleiderschrank-aufräum-Aktion hat 4 verschlissene Billiggürtel gezeigt, die alle zwar noch funktionieren aber echt nicht mehr schön sind. Also muss ich jeden Tag zwischen “Schrott”, “halbSchrott” oder “einbisschenSchrott” wählen. Diese Auswahl habe ich beschlossen für die Zukunft WEGZULASSEN und habe alle Gürtel in die Tonne geschmissen, bin in ein Ledergeschäft gefahren und habe bei einem kleinen Handwerker einen einzigen guten Gürtel gekauft. Der wird warscheinlich die nächsten 30 Jahre halten und mir etliche Gedanken welchen Gürtel ich Wähle ersparen.
Loslassen Mein Lomi-Lehrer Robert hat kurz vor meiner Abschlussprüfung gesagt, es ist an der Zeit alte Zöpfe abzuschneiden. Das würde man im hawaiianischen so sagen. Was hab ich gemacht? Ich bin nach hause gefahren, habe die Schere genommen und meine langen Dreadlocks halbiert. Mit genau dieser Handlung habe ich aber noch etwas gemacht. Ich habe die Last auf meinen Schultern ein wenig verringert. Ich kann besser auf meinem Kopfkissen liegen, brauche kein XXL-Haargummi mehr und fühle mich sehr erleichtert. Dreadlocks wiegen nämlich einiges. All diese Dinge waren mir als “Last” bewusst, ich konnte sie aber aus irgend einem Grund nicht loslassen. (Sieht ja Cool aus soeine Mähne) Nach unserem Gespräch über die alten Zöpfe, ist es mir ganz leicht gefallen und ich habe mir nurnoch Gedanken um den neuen Haarschnitt gemacht. Manchmal muss man kleine Stupser von der Seite einfach bewusst warnehmen, und direkt umsetzen, um daraus zu lernen, dass es hinterher besser ist. Seit dem schneide ich mir regelmäßig meine Locken ab. Alle Dreadheads werden mich dafür verteufeln aber es ist meine Schulter, die ich damit einfach von einer kleinen Portion Last befreie. Schließlich sind 100 kleine Dinge auch eine GROßE Sache!
Mit den 100 kleinen Dingen möchte ich meinen ersten Beitrag beenden. Überlegt mal, welche ihr davon ZULASSEN, WEGLASSEN oder LOSLASSEN könnt, um in ein erfüllteres Leben zu starten.
Liebe Grüße eure Sille
Admin - 19:56:34 @ Lebensweisheiten und Gedanken
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